AUGENZWINKERNDER WAHNSINN

In einer Zeit, in der man meinen könnte, dass es in New York keine guten Bands gibt, in der sich die Hälfte der Musikszene für das sonnige Kalifornien entschieden hat, sind The Mystery Lights eine Anomalie. Die Band kehrte nicht nur die Richtung um und siedelten optimistisch von der Westküste gegen den Strom nach Osten und landeten in New York City.

Auch hier spielen sie mit der Überzeugung, der Unmittelbarkeit und der rohen Kraft ihrer frühen Musikervorfahren und verfeinern ihren Mitte-1960er-Jahre-Kinks-Velvet-Underground- und Easybeats-inspirierten Sound weiter und fügen spacige Psych-Elemente hinzu. Mit dem neuen Album „Purgatory“ liefert die Gruppe eine vielseitige Mischung aus echter Psychedelia, Punk, Art Rock und sogar einem Schuss Country über den Kinks(y)-Pop-Ohrwurm „Sorry I Forgot Your Name“. Die Höhepunkte des Albums, „Purgatory“, „Cerebral Crack“ und „Can’t Sleep Through The Silence“, sind düster und trippig und liegen irgendwo zwischen dem gitarrengetriebenen, lysergischen Chaos der 13th Floor Elevators und dem punkigen, augenzwinkernder Wahnsinn der Monks. Dennoch liefert die Band eine hohe Musikalität, ernsthafte Texte und die Liebe zum Detail. Das ergibt ein äußerst raues, aber dennoch unverhohlen eingängiges Album mit all seinen Mitsing-Hooks.

Die Mystery Lights sind der lebende Beweis dafür, dass zeitgenössische Musik, in diesem Fall echter Rock’n’Roll, auch im Osten der USA immer noch geträumt, konstruiert und aufgeführt werden kann.

The Mystery Lights - Mighty Fine & All Mine

The Mystery Lights - Cerebral Crack (Audio)

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