ZU VIEL KUNSTSCHULE
Die dreiköpfige Aitis Band aus Chicago galt schon immer als eher unkonventionell und einzigartig und verfolgte einen einzigartigen Klangstil zwischen Electronica, elektonischen Pioniergeist der 1990er, Sci-Fi, rauem Pop und allem, was dazwischen liegt.
Das Ergebnis dieser vielseitigen und mutigen Formel ist Material, das nicht jedermanns Sache ist; nicht wegen seiner Komplexität – tatsächlich wirkt die Aitis Band rein musikalisch zugänglich – sondern wegen der Rauheit und des strukturlosen Bewusstseinsstroms der Band. Dabei schweben sie in einem Fegefeuer zwischen zu viel Kunstschule und gerade genug 1980er-Jahre-Nächte.
Mit einem Roland EG101 Multifunktions-Keyboard und einem MicroKorg-Synthesizer wird musiziert. Dazu kommen New-Wave-artige, monotone (Fake-) Gitarren und Spoken Words. „He’s Great“ von dem neunen Album „IV“ folgt diesem Rezept, bewegt sich aber in düsterere, tanzbare Gefilde. Dies mag dem Hörer wie eine Mischung aus Techno mit Post-Rock-Einflüssen erscheinen, doch die amerikanische Band macht es zu einer wahrhaft persönlichen Angelegenheit, mit geflüsterten Worten, kühnen und dekadenten Synthesizern und einer Schicht aus Geräuschen und Drones.
Aitis Band - He's Great
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