Einträge von Horst Wendt

AUS WENIG VIEL MACHEN

David C. Benson aka Said Sara macht Musik für all jene, die ihre Sehnsüchte bisweilen ganz gern in Zigaretten und zu viel Alkohol ertränken. So muss man den Sänger und Songwriter einfach lieben: Die teils gewöhnungsbedürftigen Songs lassen tief in ein Inneres blicken, machen aus wenig viel – nämlich großes Gefühlstheater. Aber auf der gr0ßen Bildfläche sind solche Typen natürlich fehlplatziert.

DER PSYCHEDELISCHE ROCK, DER UNGEZÄHMTE

Egal, ob sie sich an New Wave, Psychedelic-Rock, Post-Punk oder als Elektro-Noise-Terroristen versuchen, der Respekt der Popkultur-Anhänger dürfte ihnen sicher sein. Mit ihren ersten selbstbetitelten Album sind Calamari For Lunch auf einem guten Weg dahin.

VON PSYCHOSEN GEPEINIGT

Mit neuem Song kommen die Lärmlieferanten Bones Shake aus Manchester daher und dröhnen uns die Ohren voll – mit einigen gekonnt schiefen Akkorden und allem, was sonst noch so dazugehört. Vor allem aber mit viel schwarzem Humor und Haudrauf.

DEM REST DER WELT IMMER EINEN RÜCKSCHRITT VORAUS

Nancy ist Kind der autonomen Republik Absurdistan, an der Grenze zum Wahnsinn, dem Rest der Welt immer einen Rückschritt voraus. Entweder kommt der Brite als Hausmeister oder aber als Trash-Papst daher. Er sieht halt etwas kirre aus in seinen nach Altkleidersammlung wirkendenden Klamotten. Auf jeden Fall ist der gute Mann eine merkwürdige Randfigur in der Musik-Welt, ein Querschläger in der geklonten Pop-Kultur.

KOPFKINO

Die Musik von den Kimono Drag Queens kommt mit epischen Psychedelic-Rock, Weltmusikanleihen, emotionalen Schwankungen, träumerischen Klangflächen und scharfkantigen Gitarrenwällen daher. Es sind ausgedehnte Traumlandschaften, oft voller Ruhe und Magie, die die siebenköpfige Gruppe aus Sydney vor dem geistigen Auge hervorruft.

KEIN BLATT VOR DEN MUND

Musikalische Grundlage des New Yorker Jim White ist Alternative Country, den er bei viel Humor und menschlicher Wärme in eine genialische Bastardmusik zwischen Tom Waits und Beck verwandelt. White nimmt kein Blatt vor den Mund, tritt aber weder dem Hörer noch seinen Figuren je zu nah.