BERÜHRT DAS HERZ UND VERNEBELT DAS HIRN
Nein, Höllenqualen muß man hier nicht erleiden. Genau genommen nicht im Geringsten. Denn wenn Sänger und Songwriter Jonathan Hultén (ehemals Gitarrist der schwedischen Death Metal Band Tribulation) zu musizieren beginnt, scheinen all diese Ängste vergessen: Empfindsam klingt diese Stimme, berührt das Herz und vernebelt das Hirn. Und zieht den Hörer mit in die düsteren Abgründe seines Gemüts. Pechschwarzer Ambient-Grunge-Gotic-Folk mit kirchlichen Choreinlagen heißt die geöffnete Stil-Schublade – und doch möchte man den Stockholmer Spezialisten für düstere Klanglandschaftennicht dort nicht hineindrängen.
Die 12 Songs sind Trips aus Nebel und Stroboskop-Blitzen, wie man sie auf dem aktuellen Werk „Chants From Another Place“ nachhören kann – hochsensibel und zerbrechlich, ohne uns damit in tiefe Depressionen zu stürzen. Es ist eine Sommernacht wie ein morbider Albtraum, der auch für Fans der härteren Gangart zur Erleuchtung führen könnte. Denn manchmal kann auch eine düster-morbide Welt wunderschön sein.
Jonathan Hultén - Where Devils Weep
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